Die aktuelle Diskussion um Klimawandel
und die Bedrohung der natürlichen Lebensräume zeigt, dass jeder zerstörerische Eingriff in noch intakte Naturräume sorgfältig geprüft und möglichst vermieden werden muss.
Dies gilt auch für die drohende Zerstörung des Höhenrückens auf der Juhöhe mit seinem einzigartigen Waldmeister-Buchenwald durch die geplante Erweiterung des Granitsteinbruchs Gehrenberg.
SCHUTZWALD STATUS SEIT 1995
Mit der Entscheidung von 1995, den Höhenrücken oberhalb des Granitsteinbruchs zum Schutzwald zu erklären, wurde eine klare Grenze zwischen den ökonomischen und ökologischen Bedürfnissen der Region gezogen. Der Schutzwald mit seinem hochwertigen alten Buchwaldbestand markiert so die Entwicklungsgrenzen des Steinbruchs. Dies hat auch der bisherige Regionalplan 2010, der für das betroffene Gebiet eine dauerhafte Bewaldung vorsah, nochmals klar unterstrichen. Mit dem jetzt vorliegenden Erweiterungsplanung ist dies nicht vereinbar.
IN DER RHEINEBENE STIRBT DER WALD
Der sich auch an der Bergstraße zeigende Klimawandel macht den Erhalt der bewaldeten Höhenlagen um Heppenheim umso wichtiger. In der Rheinebene stirbt der Wald. Der noch intakte Wald auf den Höhenlagen der Bergstraße bekommt daher eine ganz wichtige Funktion und muss bewahrt werden, um den Klimawandel zu bremsen.
Dies gilt auch für die drohende Zerstörung des Höhenrückens auf der Juhöhe mit seinem einzigartigen Waldmeister-Buchenwald durch die geplante Erweiterung des Granitsteinbruchs Gehrenberg.
AUFFORSTUNG ALLEINE REICHT NICHT AUS
Der alte Wald ist nicht nur ein für Pflanzen und Tiere wichtiges Ökosystem, das Sauerstoff erzeugt und CO2 speichert, sondern kühlt auch die Luft, speichert Feuchtigkeit und schützt den Boden vor Erosion.
Ersatzaufforstungen an anderer Stelle können dies nicht ausgleichen. Dies bestätigt auch Christoph von Eisenhart Rothe von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, SDW LV Hessen:
„Ein alter Baumbestand ist ökologisch wertvoller. Alte Wälder binden viel mehr Kohlenstoff aus CO2 und Feuchtigkeit, sind artenreicher und widerstandsfähiger. Neu aufgeforstete Wälder brauchen mindestens 100 Jahre, um dies leisten zu können. Weil es wegen des Klimawandels immer schwieriger wird neue Wälder zu begründen, müssen wir die alten Waldstandorte erhalten und sichern.“
Wir halten daher die Entscheidung der Regionalversammlung Südhessen vom 12. April 2019, in einem Planabweichungsverfahren den Regionalplan 2010 zu ändern und der Aufhebung des Schutzwaldes zuzustimmen, für einen großen ökologischen Fehler.
VORRANG FÜR KLIMASCHUTZ UND ERHALT VON 62.200m² WALD
Der Erhalt von 62.200m² Wald und der regionale Klimaschutz muss Vorrang vor den ökonomischen Interessen einer Erweiterung des Steinbruchs erhalten. Der Schutzwald mit seinen einzigartigen Waldmeisterbuchen muss als regional typischer Lebensraum für Pflanzen und Tiere erhalten bleiben.